In vielen Regionen und Ländern war es aber anders. Da kam zur Pandemie noch eine Dürre dazu und damit verbunden eine hohe Zahl an Hunger-Toten in unserer Welt, eine Dauer-Pandemie sozusagen.
„Der Impfstoff gegen den Hunger in der Welt heißt Gerechtigkeit“ hat der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Bedford-Strohm in diesen Tagen gesagt (Predigt zum Erntedankfest 2020). Und es so erläutert: „Wenn Menschen überall auf der Welt faire Chancen bekommen, wenn sie für ihre Arbeit Löhne gezahlt bekommen, von denen sie ihre Familie ernähren können, dann kann der Hunger besiegt werden."
Die biblischen Geschichten zu Erntedank sind in diesem Jahr die Speisungswunder Jesu: Egal ob 4000 oder 5000 Menschen zusammenkamen und wenig zu essen dabei hatten. Sie haben trotzdem lange und gerne Jesus zugehört. Jesus hat sie aber nicht nur geistlich gesättigt und ließ sie ansonsten hungrig nach Hause gehen. Er wusste um ihren Hunger und half dieser Not ab. Am Ende waren alle satt und es war noch für andere übrig. Das ist Erntedank.
Was bringen wir 2020 zum Erntedank-Altar, der in der Stiftskirche wieder am Samstag aufgebaut wird und für den wir auch haltbare Lebensmittel sammeln? Vielleicht bringen wir ja etwas von den Hamsterkäufen des Frühjahrs, das jetzt immer noch da ist. Nudeln, Wasser oder Klopapier. Andere können es gut brauchen.
Gott sei Dank !
Ihr Stiftspfarrer Matthias Vosseler