Evangelische Stiftskirche Stuttgart

Mitten im Leben
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Liebe Gemeindeglieder, liebe Besucher unserer Stiftskirche,

führen Sie Tagebuch? Oder bloggen Sie? Oder kann man in einem Ihrer social Media-Acccounts die Dinge des Tages finden?

Normalerweise führe ich selten ausführlich Tagebuch. Von manchen Tagen des Lebens ist nichts festgehalten, von vielen mache ich einige Notizen, stichwortartig.

Nur manchmal drängt es die Gedanken ausführlich zu Papier bzw. mittlerweile in den Computer.

Im Herbst und Winter 1989 war das so, als junger Mensch habe ich damals meine Erfahrungen und Erinnerungen festgehalten.

Als ich neu an die Stiftskirche kam, war wieder so eine ‚Tagebuch-Zeit‘. Und Anfang März habe ich wieder angefangen:

Corona-Tagebuch, inzwischen ein umfangreiches Dokument. ‚Plötzlich waren wir alle wieder Anfänger‘: Dieser u.a. als Überschrift für eine Diskussionsrunde verwendete Satz trifft es aus meiner Sicht ganz gut. So war es in den vergangenen Monaten. Was hatten wir nicht alles schon für 2020 angedacht und geplant. Und plötzlich waren wir alle wieder Anfänger.

Wenn ich nun Mitte Juli meine Tagebuch durchgehe, fallen mir einige markante Tage für unsere Stiftskirche auf: Das letzte Mittagsgebet am 14. März, als dann klar wurde, dass wir für längere Zeit keine öffentlichen Gottesdienste mehr feiern würden. Es war mit vielen Tränen verbunden; fast wie bei einer Beerdigung.

Dann das trotzige Anziehen des Talars nur fünf Tage später, um auf dem youtube-Kanal von Kay Johannsen die erste Corona-Andacht aufzunehmen und ins Netz zu stellen. 20 Folgen sind danach entstanden in guter Zusammenarbeit mit Prälatin Arnold, Andreas Weller und Kay Johannsen.

Nachdem nun wieder Gottesdienste, Mittagsgebete und Konzerte stattfinden, haben wir diese Reihe auslaufen lassen.

Es gab Wochen des Herunterfahrens, der Absagens von Veranstaltungen und des Umschaltens in den Pandemiemodus; dann die Sicherheits- und Hygienekonzepte, die umzusetzen waren, sich oft änderten und immer wieder neu durchdacht werden mussten.

Ein weiteres wichtiges Datum: die Wiederaufnahme der Gottesdienste am 10. Mai.... Noch für viele Wochen ohne Singen, und seit Juli wieder Singen mit Maske.

Am 11. Juli wieder Mittagsgebet im Chor. In diesen Monaten war Gemeindearbeit mit viel Frischluft verbunden: Besuche auf den Balkonen (glückselig, wer so etwas in der Großstadt besitzt!!), Abendmahlsfeiern in Gärten unter Einhaltung aller Regeln, was nicht schwer ist. Manches war einfach unvergesslich anders: Religionsunterricht in der Turnhalle zum Beispiel!

Das Gemeindefest in der gewohnten Form musste ausfallen, aber es gab nach den Gottesdiensten am 5. Juli ‚Eis für alle‘ und damit eine schöne und mögliche Kommunikation vor der Kirche.

Auch manch bange Blicke in die Zukunft: viele Kirchenaustritte, einbrechende Einnahmen und die Frage, was das dann für die Zukunft bedeutet? Über Wochen war die Innenstadt leer.... Ich war froh und auch ein bisschen stolz, dass wir die Kirche jeden Tag offen hatten, dass sich immer eine Person gefunden hat, die auch da war. Manchmal war von den vielen Geschäften um uns herum außer der Kirche nur noch die Apotheke geöffnet. Dann füllte es sich langsam wieder, und schließlich wurde es im Juni im öffentlichen Raum so voll, dass die Anspannung der Menschen durch die Pandemie sich immer wieder explosionsartig entlud und es zu schlimmen Ausschreitungen und Verwüstungen kam.

Wir sind ein Teil dieser Innenstadt – die mehr als 1000 Jahre alte Kirche das älteste Gebäude – und wir werden unseren Beitrag zu allen Überlegungen für eine Innenstadt leisten, in der die Menschen gut und gerne sind und leben.

In dieser Zeit mit vielen Einschränkungen und zusätzlichen Aufgaben sind wir natürlich im Besonderen auf Spenden angewiesen

(Stiftskirchengemeinde: Baden-Württembergische Bank, IBAN DE87 6005 0101 0002 1094 04, BIC: Soladest).

Danke für alle Unterstützung!

Wir blicken natürlich auch schon nach vorne: Wie werden wir beispielsweise in diesem Jahr Weihnachten feiern?

Aber dazu dann an anderer Stelle.

Jetzt wünsche ich erst einmal eine gute Sommerzeit, bleiben sie behütet, geborgen bei dem, der Himmel und Erde gemacht hat und in seiner Hand hält.

 

Ihr Stiftspfarrer Matthias Vosseler

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