Heute, 100 Jahre später, stellen wir keine neuen Denkmale zum Reformationsjubiläum auf. Die materiellen Hinterlassenschaften der Feierlichkeiten werden also noch deutlich unscheinbarer ausfallen als vor 100 Jahren. Auf meinem Schreibtisch finden sich lediglich der ‚Playmobil-Luther‘ sowie einige Briefmarken-Ausgaben zum Jubiläum.
Wenn in diesem Monat die Reformationsfeierlichkeiten ihren Höhepunkt erreichen, so feiern wir Jesus Christus als den Auferstandenen in unserer Mitte. Deshalb feiern wir nicht primär ein Luther-Erinnerungsfest, sondern begehen den Reformationstag als Christus-Fest.
Dazu laden die Kirchen allerorten mit den Gottesdiensten am 31. Oktober ein; bei uns in der Stiftskirche um 10 Uhr mit den beiden evangelischen Bischöfen aus Baden und Württemberg.
Den auferstandenen Christus zu verkündigen, zu leben und noch mehr als bisher in alle Diskurse dieser Stadt und dieser Gesellschaft als christliche Hoffnung einzubringen, das wird als Ertrag des Reformationsgedenkens bleiben müssen. Dazu wollen wir als Stiftsgemeinde beitragen.